St. Quirinus-Kirche Twisteden

Bis in das 16. Jahrhundert hinein gehörten die politischen Gemeinden Twisteden und die Freiherrlichkeit Kleinkevelaer zur Mutterpfarre Walbeck. Von Walbeck kamen in unregelmäßigen Abständen die Seelsorger der Filialgemeinden, die in Walbeck ihren Altar, verbunden mit Einkünften und Stiftungen hatten, in die Kapellen der umliegenden Orte. So kamen um 1500 die Priester Johannes Kunninck und Gerhardus Nicolai nach Twisteden. Der Altar zu Walbeck für den Seelsorger in Twisteden war der Altar Beatae Mariae Virginis, der Muttergottesaltar.

Die Pfarrchronik verweist darauf, dass in Twisteden sicher vor 1471 eine selbständige Kapelle mit einem Friedhof existierte. Wo aber die Kapelle gestanden hat, in der die Seelsorger von Walbeck den Gottesdienst gefeiert haben, ist unbekannt.
Im Jahre 1471 wurde in Twisteden die Alte Kirche und am 11. November 1471 die Vikaria Beatae Mariae Virginis (alte Pastorat) an der Kuhstraße errichtet. Der Taufstein aus dem gleichen Jahr bezeugt immerhin das Recht, in dieser Kirche zu taufen.
Die Kirche, ein einfacher frühgotischer Backsteinbau, wurde dem Heiligen Quirinus geweiht. Die Äbtissin des Quirinus-Stifts in Neuß, die das Patronat und den Zehnten von Walbeck besaß, schenkte die ersten Reliquien des Heiligen Quirinus. 

Hundert Jahre nach der Errichtung der Kirche wurde Twisteden unter dem Bischof von Roermond, Wilhelm van der Lindt, genannt Lindamus, von der Pfarre Walbeck getrennt und am 31. August 1571 zur selbständigen Pfarre erhoben. 

Das Kirchlein, am Nordrand des geschlossenen Ortskernes gelegen, hat den Gläubigen rund 150 Jahre als Gotteshaus gedient. Dann war jedoch die Bevölkerung der beiden Dörfer so angewachsen, dass bei der Messfeier an Sonn- und Feiertagen das Kirchlein die große Zahl der Gläubigen nicht mehr fassen konnte. Zum Vergleich: Im Jahre 1667 zählte man 209 Kommunikanten.

Eine neue Kirche konnte man nicht bauen, denn bei dem kargen Boden waren die Bewohner von Twisteden und Kleinkevelaer nicht gerade mit Reichtümern gesegnet. So baute man im Jahre 1722 dem Kirchlein ein neues Chor an und vergrößerte es damit um das Doppelte. 1790 fügte man noch eine Sakristei hinzu. Das so vergrößerte Gotteshaus genügte für zwei Jahrhunderte den Anforderungen. 

Bis zum Ende des ersten Weltkrieges stieg die Einwohnerzahl erheblich. Die Kirchengemeinde zählte um diese Zeit etwa 800 Seelen. So beschloss der Kirchenvorstand in einer trostlosen Zeit den Bau einer neuen Pfarrkirche. Die neue Kirche sollte fortan auf der höchsten Erhebung mitten in Twisteden liegen.

Am 11. Oktober 1922, dem damaligen Kirchweihfest, wurde der erste Spatenstich zum Bau der neuen Kirche gemacht. Weihnachten wurden die Fundamente fertig. Am ersten Sonntag im Mai, dem Fest des Heiligen Quirinus (6. Mai 1923), wurde vom Prälaten Kempkes aus Kevelaer der Grundstein gelegt. Bis zum Herbst wurde das Schiff der Kirche ausgebaut und der Dachstuhl errichtet. 1924 wurde der Rohbau beendet, das Gewölbe gebaut und die Innenwände verputzt. 1925 wurden die Fenster eingesetzt, der Flur gelegt, der Hochaltar fertiggestellt – der Unterbau wurde neu gebaut und er Aufbau aus der alten Kirche wurde erneuert. Am Dienstag vor Fronleichnam, am 09. Juni 1925, wurde die neue Kirche vom damaligen Bischof von Münster, Johannes Poggenburg, eingeweiht. Ob bereits mit der Erhebung Twistedens zur selbständigen Pfarre im Jahre 1571 die Priester ihren Wohnsitz in Twisteden gehabt haben, geht aus den hier vorliegenden Chroniken nicht hervor. Obwohl die Vikarie an der Kuhstraße damals schon bestand, ist es wahrscheinlicher, dass die ersten Priester der Gemeinde zunächst weiterhin in Walbeck wohnten.

Alte Kirche in Twisteden

Neue Kirche in Twisteden außen

Neue Kirche in Twisteden innen

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