Pfarrgemeinde St. Antonius in Kevelaer in Kevelaer

Krankensalbung

 

Manchmal geht es uns schlecht

Ich hoffe, dass es Ihnen auch gesundheitlich gut geht, weiß aber auch aus meinem eigenen Leben, dass das nicht immer so sein muss. Manchmal erwischt einen eben eine schwere oder lang dauernde Krankheit, häufig lassen die körperlichen Kräfte im Alter stark nach und man wird anfällig für Krankheiten, manchmal kann einen so etwas auch an den Rand seines irdischen Lebens bringen.

Jeder kann sicherlich nachvollziehen, dass sich Menschen in dieser Lage unsicher fühlen und sich der Begrenztheit des Lebens bewusst werden: „Muss ich jetzt immer diese Behinderung meiner Möglichkeiten aushalten? Wie lange noch soll ich die Schmerzen ertragen? Werde ich diese Operation überleben? Werde ich je wieder gesund?

Christen stehen einander bei

Christen wissen, dass sie ihre Mitmenschen in dieser Lage nicht allein lassen dürfen, sie unterstützen die Kranken durch ihren Besuch, durch ihre Nähe, ihre Fürsorge und Liebe. Natürlich kann ich schwere oder lang andauernde Krankheit besser ertragen, wenn ich nicht allein davorstehe. Schon Jesus wusste das. Deshalb wandte er sich immer wieder den Kranken, den Behinderten und den dadurch ausgestoßenen Menschen zu. Das erste, was er ihnen immer schenkte, war seine Nähe, seine Zuwendung und Liebe. Er wusste, dass Liebe heilen kann, und oft geschah diese Heilung auch. Die Bibel berichtet, dass Jesus sogar Verstorbene ins Leben zurückgeholt hat.

Das Sakrament der Krankensalbung

Neben der heilenden Wirkung der Nähe, Fürsorge und Liebe und natürlich der heilenden Wirkung der Medikamente kannten schon die ersten Christen das Sakrament der Krankensalbung. Im Evangelium nach Markus finden wir diese Stelle: „Die Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie“ (Mk 6,12-13). Und im Jakobusbrief heißt es: „Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben“ (Jak 5, 14-15).

Das halten wir bis heute so: Wenn einer von uns sehr krank ist, dann rufen wir einen Priester unserer Wahl. Er kommt mit dem Salböl und oft auch mit der Heiligen Kommunion und wir feiern am Bett des Kranken einen Krankensalbungsgottesdienst. Dazu braucht es nicht viel, vielleicht ein Kreuz an der Wand oder auf dem Nachttisch und eine brennende Kerze, die uns daran erinnert, dass Jesus bei uns und uns nahe ist. Der Priester salbt den Kranken und sagt ihm die Vergebung aller seiner Sünden und die stärkende Kraft Gottes zu. Wenn der Kranke noch dazu fähig ist, kann er dann auch die Heilige Kommunion empfangen.

Die Wirkung

Was dieses Sakrament bewirkt? Zunächst einmal wieder Zuwendung, Nähe und Liebe, diesmal aber kann der Kranke ganz bewusst die Nähe und Zuwendung Gottes und seine Liebe erfahren. Dann aber auch Stärke: Die Vergebung der Sünden kann ihn so erleichtern, dass der Kranke nun mit ganzer Kraft leichter seine Krankheit annehmen und tragen, vielleicht sogar überwinden kann. Schließlich auch Hoffnung: Der Kranke weiß, dass ihn die Krankheit schließlich nicht umbringen kann, weil ihm immer der Weg zu Gott und dem Leben in seiner Ewigkeit offensteht.

Oft habe ich Krankensalbungen erlebt, fast immer ging es den Kranken danach erheblich besser, auch wenn ihre Krankheit nicht geheilt werden konnte. Sie konnten sie leichter und mit Mut und der Gewissheit tragen, dass Jesus, der das schwere Kreuz getragen hat, sie nun auch nicht allein lässt.

HELMUT LEURS, DIAKON 

Was tun, wenn ...


… Sie oder ein Angehöriger erkrankt ist?

Die Krankensalbung ist eine Stärkung in schwerer Krankheit und kann nicht nur Sterbenden gespendet werden sondern auch Schwerkranken oder vor Operationen.

Bitte melden Sie sich bei einem der Priester oder im Pfarrbüro, wir werden dann umgehend einen Termin mit Ihnen vereinbaren.

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