Pfarrgemeinde St. Antonius in Kevelaer in Kevelaer

St. Antonius-Kapelle Kevelaer


Der Tabernakel ist die Mitte hier in der neugestalteten, über 500 Jahre alten Dorfkirche. Nach ihm richtet sich die Architektur aus: Gottes Haus in unserer Welt will die Kirche sein. Dort feiern wir seine Menschenfreundlichkeit, seine Menschwerdung und seinen (un-)menschlichen Tod. Und seine Auferstehung, die uns zum Leben ruft! Das Dreieck des Tabernakel-Daches bezeichnet Gottes Schutz und Segen, das Viereck des Tabernakelinnenraumes den Lebensraum der Christen, wo Gott „mitten unter uns“ sein will, gerade in der Eucharistie. Dreieck und Viereck werden so zu den architektonischen Strukturelementen für die ganze Kirche. Schauen Sie sich um: Die Bänke, die Orgel, die Säulenvorsprünge außen und innen, das Hauptportal, der Dachstuhl im Inneren der Hauptkirche, der Tabernakel links in der großen Kirche, die Fassung für die Pieta rechts: unmerklich findet sich mit Dreieck und Viereck dieses Element wieder, das vom Tabernakel der Kapelle ausgeht.

Maria und Antonius sind die beiden Heiligen in der Kapelle. Die Antoniusfenster links und die Marienfenster rechts von Hans Lünenborg aus Köln bezeichnen die beiden Patrone unserer Stadt: Der Mönch, Wüstenvater und niederrheinische Heimatpatron und die Mutter und Fürsprecherin bei ihrem Sohn, die „Trösterin der Betrübten”. In vier Fenstern ist links die Lebensgeschichte des Begründers des Mönchtums geschildert. Die beiden Marienfenster rechts mit der Geburt und der Himmelfahrt leuchten besonders am Abend.

Korn und Reben bezeichnen in der Altargestaltung die stärkende und frohmachende Lebenskraft der Eucharistie. Am Ambo fließen vier goldene Linien vom Wort Gottes ausgehend zur Erde wie die vier Paradiesströme im Buch Ezechiel, die von der Mitte des Tempels ausgehen und die Erde fruchtbar machen: Sein fruchtbares Wort in unser Leben, seine Frohe Botschaft für diese unsere Welt.

Die 10 Register der Seifert-Orgel hinten sind weich gestimmt und passen sich dem Raum gut ein.

Es lohnt sich für architektonisch Interessierte zu verfolgen, wie der Architekt die alten, gotischen Reste der Kapelle an die moderne, neugefasste Hauptkirche anschließt.

Der Blick von hinten in die Hauptkirche läßt Sie den ganzen Raum erfahren: Die Weite des Dachstuhls, den Kerzengang, die Profile der Säulen, das Zusammenwirken von Boden, Wand und Bänken, das komplementäre Farbspiel der Fenster und die Zentrierung des Raumes auf die Mitte im Altarraum.

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